Wie alles begann: eine tiefe Beziehung zum Elsass, eine unendliche Neugier auf das Lebendige, eine genaue Kenntnis der regionalen Flora und Fauna. Das Alchémille-Experiment, Restaurant mit einem Michelin-Stern im Elsass, entstand auf dieser Grundlage: das Produkt in seiner Ganzheit, so wie es in seiner Kultur, seiner Jahreszeit, seiner Reife, seiner Natur respektiert wird; und dann die Form: die Transformation des Produktes mit den häufig althergebrachten und manchmal auch neu erdachten Fertigkeiten.
Eine Einführung in die Pflanzenwelt, um wenig bekannte Pflanzen zu entdecken, eine Blindverkostung, um Neugier zu wecken, Fertigkeiten weiterzugeben und vernachlässigten Produkten wieder Leben einzuhauchen.
Das Gericht wird so zum Erinnerungsraum, zu einem Dreiklang zwischen Natur, Fertigkeiten und Intuition.
Jérôme Jaegle trägt seine Heimat in sich und in seinem Herzen. Er pflegt mit ihr eine symbiotische Beziehung, er erspürt sie, erforscht sie, betrachtet sie, studiert sie, sät und erntet ihre Früchte.
In den fünf kleinen, einfachen und rustikalen Permakulturparzellen des Restaurants in Kaysersberg mit dem grünen Michelin-Stern regiert die Natur. Jeden Tag ernten und pflücken Jérôme, sein Gärtner Morgan oder die Mitarbeiter für die Tagesküche genau die richtige Menge an Gemüse, Kräutern und Blumen mit dem richtigen Reifegrad.
Doch die regionale Ernte beschränkt sich nicht auf den Garten. Auch in den Wäldern, auf den Wiesen und im Unterholz sammelt und pflückt der Chefkoch Pflanzen, Kräuter und Wildpilze: Diese Leidenschaft teilt Jérôme in der schönen Jahreszeit gerne mit seinen Gästen bei einem gemeinsamen Ausflug in die Natur.
Jérôme bereitet sein Elsass zu: lebendig, reichhaltig, aufrichtig.
Fermentieren, räuchern, verfeinern, trocknen, wässern, reifen, salzen, rösten, aufbewahren...
Alle diese Fertigkeiten schließen sich an die jeweilige Jahreszeit an und schreiben das Lebendige dauerhaft weiter. Natürliche und traditionelle Verarbeitungstechniken und neue Experimente gehen Hand in Hand. Stets lautet das Ziel: eine dynamische Küche schaffen, welche die natürlichen Kreisläufe respektiert und sich um die warme und die kalte Jahreszeit artikuliert:
Im Frühling und im Sommer basiert sie aus dem Gartengemüse und den frischen Gartenkräutern, von denen die überschüssigen Anteile zu Tee verarbeitet, fermentiert oder gereift werden, um die „Konservierungssaison“ im Herbst und Winter vorzubereiten.
Seit seiner Gründung vor einem Jahrzehnt engagiert sich das Alchémille für eine nachhaltige, ethische und buchstäblich bodenständige Küche. Eine Küche des gesunden Menschenverstandes, die 2020 mit dem grünen Michelin-Stern ausgezeichnet wurde.